Als Fotograf erlebe ich in einer Stadt immer wieder kurze Eindrücke und ich frage mich oft, was sind die Bilder einer Stadt? Gibt es gleiche Bilder in unterschiedlichen Städten? Oft fallen mir dabei die Menschen auf, die in der und für die Stadt arbeiten. Sie haben oftmals das gleiche Erscheinungsbild, obwohl sie so individuell sind.
Eine ganz besondere Berufsgruppe sticht dabei heraus: die Feuerwehrleute. Wir hören sie oft, sehen sie selten und wenn, dann helfend in schwierigen Situationen. Aber wir kennen die Menschen in ihren schweren Uniformen mit Atemmaske nicht, obwohl wir das größte Vertrauen zu ihnen haben. Wir würden jedem von ihnen unser Kind anvertrauen.
Wo arbeiten diese Menschen, die doch jeder Stadt ihr Bild geben und dafür sorgen, das Leben der Bürger sicherer zu machen.
Dokumentarfotografie benötigt Zeit und viel Empathie, um sich einem Thema zu nähern. In der heutigen Berufsfotografie ist Zeit immer knapper und Projekte werden extrem durchgeplant, um sie zu meistern. Ich wollte mit diesem Projekt das genaue Gegenteil zeigen. Mich langsam annähern und dabei sein – 24 Stunden lang. So lang wie ein Arbeitstag der Feuerwehrmänner von Erfurt dauert. Dabei sollte das Leben und Arbeiten, der Alarm und die Rückkehr, aber auch das gespannte Warten auf den nächsten Hilferuf gezeigt werden. Von 6:00 Uhr bis zum nächsten Morgen um 6:00 Uhr. Auf der Feuerwache Erfurt. Mit nur einer Kamera und einem 35mm-Objektiv.
Danke an alle Feuerwehrleute,
die täglich für uns da sind. Elena Kaufmann
Dieses Buch soll einen Einblick hinter die Kulissen einer Feuerwache geben. Einer Feuerwache, wie sie überall in Deutschland stehen könnte und wie sie eben in Erfurt steht. Es zeigt Menschen, die sich für unsere Sicherheit einsetzen, die Leben und Werte schützen, die unzählige Male bis an ihre eigenen Grenzen gehen. Aber es ist eine andere, eine ungewohnte Perspektive. Es ist die Perspektive einer Wartestellung, in die nur wenige Menschen Einblicke haben.