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DER WEIßE FADEN ist eine fotografische Serie, die Frauen aus unterschiedlichen religiösen Hintergründen porträtiert. Doch diese Bilder brechen mit konventionellen Erwartungen: Die Frauen werden nicht durch das Prisma ihres Glaubens gezeigt, sondern als Individuen – losgelöst von Symbolen. Einheitlich in Weiß gekleidet, ohne sichtbare Zeichen ihrer religiösen Zugehörigkeit, rückt ihre menschliche Präsenz in den Mittelpunkt.
Die zentrale Frage "WER ist WER?“ – eine Einladung, unsere Wahrnehmungen und Vorurteile zu hinterfragen.
Die Idee des Projekts ist es, das Anderssein nicht als Trennung, sondern als Bereicherung zu verstehen. Es geht darum, unterschiedliche Perspektiven nebeneinander bestehen zu lassen, ohne eine als „richtiger“ oder „besser“ zu bewerten. Das weiße Kleid, das alle Frauen in den Porträts tragen, symbolisiert eine bewusst gesetzte Grenze – nicht als Abgrenzung, sondern als geschützter Raum, in dem Respekt entstehen kann. Respekt bedeutet, Unterschiede zu akzeptieren, ohne dass daraus der Druck entsteht, sich verändern oder anpassen zu müssen, um akzeptiert zu werden.
DER WEIßE FADEN entstand über einen Zeitraum von drei Jahren. Elena Kaufmann suchte die Frauen in ganz Deutschland und begab sich auf eine intensive Reise, um sie zu finden. Sie besuchte Gemeinden, Tempel, Kirchen, private Wohnungen und lernte manche der Frauen sogar direkt auf der Straße kennen. So entstand ein Netzwerk aus Begegnungen, Gesprächen und Vertrauen. Schließlich fanden sich 20 Frauen, die sich bereit erklärten, Teil des Projekts zu werden. Sie reisten aus verschiedenen Städten an, darunter Berlin, Eichsfeld, Hannover, Köln, Leipzig, Stuttgart und Stralsund, um an dieser fotografischen Serie mitzuwirken.
Diese Ausstellung soll mehr sein als eine rein visuelle Erfahrung. Sie ist eine Einladung, zu fühlen, was Fotografie sein kann: ein Dialog ohne Worte, ein Raum für Begegnung, ein Moment der Wahrheit. Vielleicht können wir durch diese Bilder lernen, einander tiefer zu sehen – jenseits von Kategorien, jenseits von Symbolen und jenseits der gewohnten Muster, durch die wir die Welt wahrnehmen.
Das Projekt DER WEIßE FADEN kann in zwei unterschiedlichen Präsentationsformen realisiert werden: als KOKON, eine für alle zugängliche Installation für den öffentlichen Raum, sowie als frei arrangierte Aufstellung im Innenraum.
Im selbstverlag entstandene Bücher bewahren die Essenz der Projekte und machen sie für alle erlebbar – als bleibende Einladung zum Eintauchen und Entdecken.